Nach der am 30. Dezember
geschlossen Konvention von Tauroggen, war Ostpreußen wenig später die erste
von den Franzosen befreite Provinz. Der preußische General Yorck beantragte darauf beim Landtag die Aufstellung
eines 1.000 Mann starken Regiments mit der Bezeichnung „1. Ostpreußisches
National-Cavallerie-Regiment“. Ab dem 12. Februar 1813 erfolgte die
Aufstellung, zu der die Bevölkerung mit Spenden beitrug. Freiwillige, die sich
selbst ausrüsteten und auch ein Pferd mitbrachten, durften sich Eliten nennen
und hatten eine etwas aufwändigere Uniform – leicht an den Fellmützen zu
erkennen. Schon im Mai betrug die Verpflegungsstärke 657 Mann.
Nach der Völkerschlacht
von Leipzig gelangte das Ostpreußische National-Kavallerie-Regiment über
verschiedene Scharmützel in der Verfolgung der fliehenden französischen Armee in das Herzogtum Nassau. Das
Regiment quartierte sich in Frauenstein, unter anderem auf dem heute noch
vorhandenen Nürnberger Hof, ein.
Von hieraus wurde es ab
dem 16. November 1813 zu Patrouillen zur Beobachtung von Castell eingesetzt.
Schon seit römischen Zeiten war Castell mit seiner Brücke der rechtsrheinische
Vorposten von Mainz. Nun ward es noch der französische Fluchtpunkt nach der
Schlacht von Hanau.
Hier sehen wir Reiter
der 2. Eskadron (Lanzenwimpel weiß-rot) auf dem Nürnberger Hof wie sie sich am
Lagerfeuer wärmen, während andere Kameraden zur Patrouille davon traben. Im Hof
empfängt gerade eine weitere Gruppe die Instruktionen für den Beobachtungsritt.
Es war nicht ohne Risiko, denn die Franzosen hatten auch schon Posten der
Belagerungsarmee ausgehoben. Auf dem Weinbergsweg im Vordergrund zeigt gerade
eine Gruppe der 3. Eskadron wie man die Lanze der Ulanen angelegt attackiert.
Der Trompeter hinter dem Offizier und schließend ein weiterer Offizier, beide
haben ihre Lanze schon verloren - Nachschub war rah.
Am 25. November lösten die Brandenburgischen Husaren das Regiment ab und man verlegte in den Taunus nach Katzenellenbogen. Am 1. Dezember nahm man in Wiesbaden an einer Revue vor König Friedrich Wilhelm III, dem Kronprinzen von Preußen sowie dem inzwischen zum Feldmarschall beförderten Blücher und dem General Yorck teil. Ansonsten nutzte das Regiment die relative Ruhe im Hinterland zur Ergänzung der recht herunter gekommenen Ausrüstung und Bekleidung. Am 30. Dezember 1813 brach das Regiment auf, um bei Kaub am 02. Januar 1814 den Rhein zu überqueren. Die Fußtruppen der Avantgarde wurden mit Booten und Fähren übergesetzt, denen Kavallerie, darunter die vierte Eskadron, und Artillerie ab 09:00 Uhr auf der gerade fertiggestellten russischen Pontonbrücke folgten. Die restlichen 3 Kompanien folgten mit der 7. Brigade im 4. Block im Laufe des Tages.
Gemäß königlicher Kabinettsordre vom 30. April wurden am 16. Mai die Freiwilligen entlassen oder in
andere Regimenter gesteckt. Die 1. Eskadron
wurde als Stamm des 4. Ulanen- Regiments verwendet, die 2., 3., 4. und Reserve-(Depot-)Eskadron bildeten
den Stamm des Garde-Husaren-Regiments, was auf die Einschätzung der militärischen Leistung
schließen lässt.
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